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quint-essenz für kleinere Projekte

Planen Sie ein kleineres Projekt und fragen sich, welche der vielen Aspekte und Instrumente auch bei kleinen Projekten berücksichtigt werden sollen? Wir empfehlen mit der Projektskizze im Projektmanagement-Tool zu beginnen. Alternativ dazu können Sie aber auch die Vorlagen unter „Grundlagen“ nutzen:

  • zur Beschreibung der Projektidee: Vorlage Projektskizze
  • zur Konkretisierung der Ziele und Massnahmen: Planungstabelle
  • zur Visualisierung der Akteure und ihrer Verbindungen im Projekt: Strukturplan
  • zur Reflexion der Projektqualität: Qualitätskriterienliste

Zu einem späteren Zeitpunkt können Sie die Projektskizze zu einem Konzept erweitern. Während der Durchführung des Projekts eignen sich insbesondere der interaktive Zeitplan und die Aufgabenliste auch sehr gut für kleinere Projekte. Beim Abschluss des Projekts kann der Schlussbericht entweder direkt im Projektmanagement-Tool oder aber mittels der Word-Vorlage geschrieben werden.

Selbst wenn Sie ein kleines Projekt planen und durchführen wollen, kann die Liste mit den Qualitätskriterien nützlich sein, um über eine Projektidee, die Sie in Form einer Skizze schriftlich formuliert haben, systematisch und kritisch nachzudenken. Sie kann Ihnen helfen, den Prinzipien der Gesundheitsförderung besser gerecht zu werden, die Begründung Ihres Projekts zu verbessern, mehr Klarheit über die Planung und Durchführung des Anliegens zu gewinnen, sicherzustellen, dass alle wichtigen Leute in das Projekt eingebunden sind, die Durchführung so zu organisieren, dass es nicht aus dem Ruder läuft, und am Ende auch nachweisen zu können, dass es erfolgreich war. Es geht also nicht darum, alle Kriterien zu "erfüllen", sondern wesentliche Stärken und Verbesserungspotenziale zu erkennen.
  • Hier erhalten Sie Hinweise darauf, welche Aspekte einer Projektskizze in einem Konzept ausführlicher thematisiert werden sollten. Die Liste der Elemente ist auch zur eigenen Verwendung als Word-Vorlage verfügbar.

  • Die Planungstabelle ist das zentrale Instrument für die Planung eines Projekts. Sie dient dazu:

    • Visionen und Ziele (Wirkungen) von Strategien und Massnahmen (Tätigkeiten) zu separieren
    • Projektziele zu klären und zu präzisieren
    • Indikatoren und Sollwerte für die Zielerreichung zu bestimmen
    • Strategien festzulegen
    • das Projekt durch das Setzen von Meilensteinen zu etappieren.

    Planungstabelle

  • Für eine systematische Reflexion der Qualität von Projekten und Programmen braucht es Kriterien. Die vorliegenden Kriterien beziehen sich auf Interventionsprojekte in der Gesundheitsförderung und Prävention, können aber auch in anderen Projekten zur Anwendung kommen.

    Ackermann & Studer (2006) (pdf)
  • Wenn die Umsetzung eines Projekts/Programms zu Ende ist, ist es an der Zeit, über den Erfolg Rechenschaft abzulegen, die Umsetzung zu reflektieren und die gewonnenen Erkenntnisse und die gemachten Erfahrungen zu dokumentieren.

    In der Anleitung erhalten Sie Hinweise darauf, welche Aspekte in einem Schlussbericht ausführlicher thematisiert werden sollte. Die Liste der Elemente ist auch als Word-Vorlage verfügbar.

  • Hier erhalten Sie Hinweise darauf, welche Elemente in einer Skizze enthalten sein sollten. Die Liste der Elemente ist auch zur eigenen Verwendung als Word-Vorlage verfügbar.

  • Der Strukturplan wird erstmals in der Skizzierungs- oder Grobplanungsphase entworfen und in späteren Phasen immer wieder zur Hand genommen und überarbeitet. Er dient dazu:

    • die institutionelle Einbettung und Vernetzung des Projekts aufzuzeigen
    • optimale strukturelle Voraussetzungen für das Projekt zu schaffen
    • sich zu vergegenwärtigen, welche Personen am Projekt beteiligt ist und wer in irgend einer Weise auf den Erfolg oder den Misserfolg des Projekts Einfluss nehmen kann
    • zu verhindern, dass (vor allem unliebsame) Teile der Wirklichkeit ausgeblendet werden
    • Rollen und Zuständigkeiten aller Beteiligten zu klären
    • potenzielle und reale Konflikte zu lokalisieren
    • strukturelle Veränderungen wahrzunehmen und sie für die Interessen des Projekts zu nutzen.

    Strukturplan

  • Inwiefern wurde sichergestellt, dass das kleine Projekt nach Abschluss nicht versandet, sondern nachhaltige Wirkung hat?
  • Ist ein kleines Projekt überhaupt die richtige Antwort auf die komplexen Herausforderungen der Gesundheitsförderung?
  • Ist das kleine Projekt in eine übergeordnete, längerfristige Perspektive oder Strategie eingebettet?
  • Gibt es in kleinen Projekten, die weniger wichtig sind als in grösseren oder gibt es sogar Aspekte, die besonders wichtig sind?
  • Woran können Sie erkennen, dass ein kleines Projekt ein gutes Projekt ist?
  • Als Bedarf wird allgemein der als Mangel erlebte Wunsch nach Gütern und Dienstleistungen verstanden, deren Besitz, Gebrauch, Nutzung oder Verbrauch die Befriedigung von Bedürfnissen erwarten lässt (Wikipedia). Im Kontext der Gesundheitsförderung und Prävention bedeutet Bedarf ein fachlich und/oder politisch begründeter und idealerweise wissenschaftlich belegter gesundheitsrelevanter Mangel an Strukturen, Dienstleistungen, Zugängen etc. in bestimmten Bevölkerungsgruppen oder Settings (Aussenperspektive). ⇢ In Abgrenzung zu Bedürfnis (Innenperspektive)
    Terms
  • Subjektiv erlebter Mangel sowie Wünsche und Anliegen von Mitgliedern bestimmter Settings oder Bevölkerungsgruppen (Innenperspektive). ⇢ In Abgrenzung zum Bedarf (Aussenperspektive)
    Terms
  • Gesundheitliche Chancengleichheit ist ein gesundheitspolitisches Leitziel, welches bedeutet, dass alle Menschen die gleichen Möglichkeiten zur Entwicklung, Erhaltung und Wiederherstellung ihrer Gesundheit haben. Anstelle von Gleichheit im Ergebnis («gleiche Gesundheit für alle») fordert der Begriff Chancengleichheit vielmehr Gleichheit hinsichtlich von Möglichkeiten («gleiche Chancen auf Gesundheit für alle»). Gesundheitliche Chancengerechtigkeit ist ein operatives Umsetzungsprinzip und bezieht sich auf das Schaffen der Bedingungen, die es allen Menschen ermöglichen, ein gesundes Leben zu führen. (Vgl. Weber 2020)
    Terms
  • Unter Empowerment versteht man einerseits Befähigung und Stärkung von Menschen, Gruppen und Organisationen zur selbstbestimmten Gestaltung ihrer Lebenswelt, andererseits aber auch die professionelle Unterstützung in diesem Prozess. (vgl. Habermann-Horstmeier 2017, 128; Gollner et al. 2018, 408) In Gesundheitsförderung und Prävention meint Empowerment die Unterstützung Ressourcen zu stärken, Handlungsoptionen zu erweitern, Selbstorganisation und gemeinschaftliches Handeln zu fördern und Verantwortung für die eigene Gesundheit und die Gesundheit anderer zu übernehmen. (vgl. Stark 1996 in Seckinger et al. 2000, 7)
    Terms
  • Verbindliches Planungsdokument für eine Intervention (z.B. für ein Projekt oder Programm). Es enthält im Wesentlichen die Begründung für eine Intervention, beschreibt die Ziele und die Vorgehensweise, es hält fest, wie die Intervention organisiert und evaluiert werden soll und welche Ressourcen dafür notwendig sind (vgl. Kolip et al. 2019). ⇢ In Abgrenzung zu einer Projekt- oder Programmskizze, welche weniger umfassend, detailliert und verbindlich ist als ein Konzept.
    Terms
  • Partizipation bedeutet die Einbeziehung von Individuen und Organisationen in Entscheidungs- und Willensbildungsprozesse. Im Kontext der Gesundheitsförderung und Prävention meint Partizipation insbesondere den Einbezug von Anspruchs- und Zielgruppen in die Planung, Umsetzung und Evaluation von Interventionen, wobei unterschiedliche Partizipationsstufen mit steigender Mitbestimmung bis hin zu Selbstorganisation unterschieden werden können. (Vgl. Habermann-Horstmeier 2017; Wright 2010, Ischer & Saas 2019)
    Terms
  • Zeitlich befristetes strukturiertes Vorhaben, um mit klar definierten Ressourcen (Personal, Finanzen, Infrastruktur) und geeigneten Massnahmen bis zu einem bestimmten Zeitpunkt festgelegte Ziele zu erreichen. ⇢ In Abgrenzung zu Programm
    Terms
  • Strukturierte Zusammenfassung der ersten Ideen und Abklärungen zu einem geplanten Projekt oder Programm. Diese enthält im Wesentlichen Hinweise zur Begründung, zu den Zielen, zur Vorgehensweise, zur Organisation und zu den Ressourcen. Eine Projekt- oder Programmskizze dient als Grundlage für den Entscheid, ob ein ausführliches Konzept ausgearbeitet werden soll.
    Terms
  • Erwünschter Zustand, der durch ein Projekt oder Programm bis zu einem festgelegten Zeitpunkt erreicht werden soll. Bei Projekt- oder Programmzielen kann es sich um Leistungsziele (Output) oder um Wirkungsziele (Outcome) handeln. ⇢ In Abgrenzung zu Impact.
    Terms
  • Konzept (von Aaron Antonovsky), welches sich mit der Entstehung, Entwicklung und Förderung von Gesundheit beschäftigt. Es fokussiert auf Ressourcen und Schutzfaktoren bzw. darauf, was Menschen gesund erhält, obwohl sie Risiken und Belastungen ausgesetzt sind. (vgl. Habermann-Horstmeier 2017, 139 sowie Gesundheitsförderung Schweiz 2019, 5) ⇢ in Abgrenzung zu Pathogenese.
    Terms
  • Abgegrenztes sozial-räumliches System, in dem Menschen leben, lernen, arbeiten etc. (z. B. Betrieb, Schule, Kranken-/Pflegeheim, Gemeinde/Quartier, Familie, Verein) und das sich auf deren Gesundheit auswirkt.
    Terms
  • Aufbau und Pflege von Kontakten über die Grenzen von Bereichen, Disziplinen, Hierarchiestufen, Organisationen und Projekten hinweg. Der Zweck von Vernetzung ist die Nutzung von Synergien durch den Austausch von Wissen und Erfahrungen, gegenseitiges Lernen, die Koordination von Angeboten und die Etablierung von Zusammenarbeiten.
    Terms
Last modification: 16 April, 2014 11:46