Gesundheitsförderung Schweiz

Begründung

Die folgenden Quellen können Ihnen wichtige Argumente für die Begründung Ihres Projekts oder Programms liefern:

  • Bedarf aus fachlicher und politischer Sicht
  • Bedürfnisse der Zielgruppen und weiterer Anspruchsgruppen
  • Praxiserfahrungen aus anderen Projekten

Eine gründliche Begründung gibt Ihnen die Gelegenheit, ein Projekt oder Programm von Beginn weg richtig auszurichten und zu positionieren. In dieser Assessmentphase können Sie zudem wichtige Beziehungen aufbauen.

  • Bedarfsnachweis

    Der Bedarf für das Projekt ist nachgewiesen, entsprechende Evidenzen sind berücksichtigt.

    Indikatoren Projektphasen
    KO IM VA

    Der Bedarf für die geplanten Veränderungen ist durch wissenschaftlich aufgearbeitetes Wissen (Evidenzen) und Praxiswissen nachgewiesen und dokumentiert.

    Empfehlungen von anerkannten Fachorganisationen sind berücksichtigt.

    Der Bedarfsnachweis gründet auf einem umfassenden Gesundheitsverständnis und berücksichtigt die wesentlichen Gesundheitsdeterminanten.

    Das Projekt ergänzt bestehende Projekte und Angebote.

  • Bedürfnisse und Lebensweise

    Die Bedürfnisse und die Lebensweise der Ziel- und Anspruchsgruppen werden angemessen berücksichtigt.

    Indikatoren Projektphasen
    KO IM VA

    Die Bedürfnisse und die Lebensweise (Werte, Gewohnheiten usw.) der Ziel- und Anspruchsgruppen sind recherchiert und dokumentiert.

    Eine Einschätzung der Vor- und Nachteile des Projekts für die verschiedenen Ziel- und Anspruchsgruppen der Settings liegt vor.

    Die verschiedenen Bedürfnisse der Ziel- und Anspruchsgruppen sowie ihre Lebensweise werden angemessen berücksichtigt.

  • Lernen aus Erfahrungen

    Positive und negative Erfahrungen aus anderen Projekten sind reflektiert und werden genutzt.

    Indikatoren Projektphasen
    KO IM VA

    Es ist recherchiert worden, ob es bereits ähnliche Projekte (Thema, Zielgruppe, Vorgehensweise, Setting usw.) gegeben hat.

    Die Stärken und Verbesserungspotenziale dieser Projekte sind identifiziert und werden berücksichtigt.

    Die Übertragbarkeit von Erkenntnissen aus anderen Projekten auf den eigenen Kontext wurde sorgfältig geprüft/reflektiert.

  • Kontext und Rahmenbedingungen

    Der Kontext und die für das Projekt relevanten Rahmenbedingungen werden hinreichend berücksichtigt.

    Indikatoren Projektphasen
    KO IM VA

    Die Rahmenbedingungen (z. B. gesellschaftlich, politisch, kulturell, ökonomisch), die den Projekterfolg beeinflussen könnten, sind identifiziert und werden angemessen berücksichtigt.

    Die verschiedenen Einflüsse (Schutz- und Risikofaktoren) auf die Gesundheit in den gewählten Settings sind ermittelt und berücksichtigt.

    Die für das Projekt relevanten Interessenkonstellationen im Umfeld des Projekts sind identifiziert und berücksichtigt.

    Das Projekt trägt den bestehenden Angebotsstrukturen des Umfeldes Rechnung.

  • Strategische Einbettung

    Das Projekt ist in eine übergeordnete Strategie eingebettet.

    Indikatoren Projektphasen
    KO IM VA

    Es ist erkennbar, welchen Beitrag das Projekt zur Zielerreichung einer übergeordneten Strategie (Programm, Gesundheitspolitik) leistet.

    Für das Projekt gibt es einen klar formulierten Projektauftrag (z. B. im Rahmen eines bewilligten Konzepts, eines Mandats) einer übergeordneten Instanz.

    Die übergeordneten Instanzen (z. B. Trägerorganisation/en, Programm) unterstützen das Projekt ideell, fachlich und/oder mit entsprechenden Ressourcen.

Qualitätskriterien (Projekte) (pdf)
Qualitätskriterien (Projekte) (xlsm.zip)

  • Bedarfsnachweis

    Der Bedarf für das Programm ist nachgewiesen, entsprechende Evidenzen sind berücksichtigt.

    Indikatoren Projektphasen
    KO IM VA

    Der Bedarf für die geplanten Veränderungen ist durch wissenschaftlich aufgearbeitetes Wissen (Evidenzen) und Praxiswissen nachgewiesen und dokumentiert.

    Empfehlungen von anerkannten Fachorganisationen sind berücksichtigt.

    Der Bedarfsnachweis gründet auf einem umfassenden Gesundheitsverständnis und berücksichtigt die wesentlichen Gesundheitsdeterminanten.

    Das Programm ergänzt bestehende Strategien und Angebote.

  • Bedürfnisse und Lebensweise

    Die Bedürfnisse und die Lebensweise der Ziel- und Anspruchsgruppen werden angemessen berücksichtigt.

    Indikatoren Projektphasen
    KO IM VA

    Die Bedürfnisse und die Lebensweise (Werte, Gewohnheiten usw.) der Ziel- und Anspruchsgruppen sind recherchiert und dokumentiert.

    Eine Einschätzung der Vor- und Nachteile des Programms für die verschiedenen Ziel- und Anspruchsgruppen der Settings liegt vor.

    Die verschiedenen Bedürfnisse der Ziel- und Anspruchsgruppen sowie ihre Lebensweise werden angemessen berücksichtigt.

  • Lernen aus Erfahrungen

    Positive und negative Erfahrungen aus anderen Programmen und Projekten sind reflektiert und werden genutzt.

    Indikatoren Projektphasen
    KO IM VA

    Es ist recherchiert worden, ob es bereits ähnliche Programme oder Projekte (Thema, Zielgruppe, Vorgehensweise, Setting usw.) gegeben hat.

    Die Stärken und Verbesserungspotenziale dieser Programme und Projekte sind identifiziert und werden berücksichtigt.

    Die Übertragbarkeit von Erkenntnissen aus anderen Programmen und Projekten auf die eigenen Kontexte wurde sorgfältig geprüft/reflektiert.

  • Kontext und Rahmenbedingungen

    Die verschiedenen Kontexte und die für das Programm relevanten Rahmenbedingungen werden hinreichend berücksichtigt.

    Indikatoren Projektphasen
    KO IM VA

    Die Rahmenbedingungen (z. B. gesellschaftlich, politisch, kulturell, ökonomisch), die den Programmerfolg beeinflussen könnten, sind identifiziert und werden angemessen berücksichtigt.

    Die verschiedenen Einflüsse (Schutz- und Risikofaktoren) auf die Gesundheit in den gewählten Settings sind ermittelt und berücksichtigt.

    Die Interessenkonstellationen und Einflüsse im Umfeld des Programms und seiner potenziellen Projekte sind identifiziert und berücksichtigt.

    Das Programm trägt den bestehenden Angebotsstrukturen des Umfeldes Rechnung.

  • Strategische Einbettung

    Das Programm ist in übergeordnete Strategien eingebettet.

    Indikatoren Projektphasen
    KO IM VA

    Es ist erkennbar, welchen Beitrag das Programm zur Zielerreichung übergeordneter Strategien oder Gesundheitspolitiken leistet.

    Das Programm ist politisch abgestützt (z. B. gesetzliche Grundlage, verbindlicher Entscheid) und berücksichtigt die übergeordneten politischen Zeithorizonte.

    Die übergeordneten Instanzen (z. B. politische Entscheidungsträger, Trägerorganisation/en) unterstützen das Programm ideell, fachlich und/oder mit entsprechenden Ressourcen.

Qualitätskriterien (Programme) (pdf)
Beurteilungskriterien KAP (pdf)
Qualitätskriterien (Programme) (xlsm.zip)
Beurteilungskriterien KAP (xlsm.zip)

  • Bewertungsraster Trägerorganisation

    Anhand dieser Kriterien können Sie beurteilen, ob und wie sich Ihre oder eine andere Trägerorganisation systematisch mit Fragen der Qualität von Projekten der Gesundheitsförderung und Prävention auseinandersetzt. Sie kann Hinweise geben auf spezifische Stärken und Verbesserungspotenziale.

    Bewertungsraster (pdf)
  • Checkliste Assessment

    Diese Checkliste zu verschiedenen Aspekten des Assessments kann Ihnen dabei behilflich sein,

    • zu entscheiden, ob Ihr Projekt notwendig und sinnvoll ist,
    • den Bedarf (Evidenz) zu prüfen und die Bedürfnisse zu klären,
    • relevante Rahmenbedingungen zu reflektieren,
    • Schlüsselpersonen und Anspruchsgruppen in den Settings sowie Zielgruppen genauer zu definieren,
    • Vision und Projektziele, sowie Strategien und Massnahmen zu präzisieren.
    Checkliste (pdf)
  • Checkliste Institution

    Anhand der Kriterien können Sie beurteilen, wie gut sich eine Institution als Trägerinstitution für das Projekt eignet. Die Checkliste kann auf Lücken hinweisen und aufzeigen, wo ein Energieaufwand notwendig ist, um Verbesserungsmassnahmen umzusetzen oder in welchen Bereichen mit Schwierigkeiten zu rechnen ist.

    Checkliste (pdf)
  • Ergebnismodell

    Das Ergebnismodell ist ein Qualitätsentwicklungsinstrument, das auf verschiedenen Ebenen eingesetzt werden kann: auf Projektebene, auf Programmebene, auf Institutionsebene oder gar zur Planung und Evaluation von kantonalen oder nationalen Strategien. Auf diesen verschiedenen Ebenen kann das Ergebnismodell für die Situationsanalyse, die Planung, die Steuerung, die Evaluation, für den Wirkungsnachweis und damit auch zur Legitimation der eingesetzten Gelder gegenüber der Öffentlichkeit eingesetzt werden. Ein weiterer Nutzen besteht darin, einzelne Projekte, Programme oder Institutionen in einem übergeordneten Rahmen und im Vergleich mit anderen Projekten, Programmen oder Institutionen klarer positionieren zu können.

    Ergebnismodell

    Anleitung (pdf) | Übersicht (pdf) | Vorlage (ppt.zip) | Workshopvorlage (pdf)
  • Settinganalyse

    Der Erfolg Setting bezogener Intervention in der Gesundheitsförderung und Prävention hängt wesentlich davon ab, ob es gelingt gesundheitsfördernde Entwicklungen auf verschiedenen Handlungsebenen zu initiieren und/oder zu fördern.

    Die Bereitschaft der Akteure des Settings an der Planung, Umsetzung und Evaluation einer Intervention zu partizipieren, setzt ein Interesse an der Thematik voraus sowie Einsicht in die Notwendigkeit einer Intervention. Akteure, die von der Intervention indirekt betroffen sind, können ebenfalls im positiven oder negativen Sinn Einfluss auf den Erfolg der Intervention nehmen.

    Die Settinganalyse soll helfen, diesen Sachverhalt zu klären, Chancen und Risiken aufzudecken und mögliche Konsequenzen für das Programm oder Projekt zu beschreiben. Sie dient als Grundlage für den Entscheid, eine Intervention so wie geplant durchzuführen, anzupassen oder davon abzusehen.

    Anleitung (pdf) | Vorlage (Interventionen) (docx.zip) | Vorlage (Stakeholder) (docx.zip)
  • Ist Ihr Projekt oder Programm für andere nachvollziehbar begründet?
  • Haben Sie sowohl wissenschaftliches Wissen als auch Wissen aus der Praxis in der Begründung berücksichtigt?
  • Assessment
    Systematische resp. kriteriengeleitete Analyse und Bewertung einer Sache oder eines Sachverhalts, welche Stärken und Verbesserungspotenziale aufzeigt. Es kann dabei zwischen Self-Assessment und externem Assessment unterschieden werden. Eine erneute Bewertung z.B. im Rahmen einer Zertifizierung wird Re-Assessment genannt. (vgl. Gesundheitsförderung Schweiz / Arbeitsgruppe BGM-Kriterien 2017). Im Rahmen der Public-Health-Strategieentwicklung steht Assessment für die Erfassung und Analyse von gesundheitlichen Herausforderungen oder Problemen auf Bevölkerungsebene (als erste von vier Phasen des Public Health Action Cycle). (vgl. Ruckstuhl et al. 2008, 8f) Im BGM meint Assessment die kriteriengeleitete Beurteilung des Betrieblichen Gesundheitsmanagements, also der BGM-Strukturen und -Prozesse einer Organisation. In der Gesundheitsfolgenabschätzung (Health Impact Assessment) steht Assessment für die Analyse und Bewertung von gesundheitlichen Folgen einer (u.a. politischen) Intervention. (vgl. Favre Kruit et al. 2015a, 13)
    Begriffe
  • Assessment (Qualitätsentwicklung)
    Systematische Bewertung von Strukturen, Prozessen und Ergebnissen einer Organisation(-seinheit), eines Programms oder Projekts.
    Begriffe
  • Assessmentqualität
    Ein Projekt ist dann von hoher Assessmentqualität, wenn es mit Bezug zu Bedarf und Bedürfnissen gut begründet ist, den Kontext angemessen berücksichtigt und entsprechend gut eingebettet ist.
    Begriffe
  • Bedarf
    Als Bedarf wird allgemein der als Mangel erlebte Wunsch nach Gütern und Dienstleistungen verstanden, deren Besitz, Gebrauch, Nutzung oder Verbrauch die Befriedigung von Bedürfnissen erwarten lässt (Wikipedia). Im Kontext der Gesundheitsförderung und Prävention bedeutet Bedarf ein fachlich und/oder politisch begründeter und idealerweise wissenschaftlich belegter gesundheitsrelevanter Mangel an Strukturen, Dienstleistungen, Zugängen etc. in bestimmten Bevölkerungsgruppen oder Settings (Aussenperspektive). ⇢ In Abgrenzung zu Bedürfnis (Innenperspektive)
    Begriffe
  • Bedürfnis
    Subjektiv erlebter Mangel sowie Wünsche und Anliegen von Mitgliedern bestimmter Settings oder Bevölkerungsgruppen (Innenperspektive). ⇢ In Abgrenzung zum Bedarf (Aussenperspektive)
    Begriffe
Letzte Änderung: Freitag, 04. Dezember 2015, 14:31 Uhr