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Absentismus wird in der Fachliteratur unterschiedlich definiert. In inhaltlich engeren Definitionen gilt Absentismus als Abwesenheit von der Arbeit aufgrund von Krankheiten oder Gesundheitsproblemen. Weiter gefasste Definitionen schliessen auch motivationsbedingtes Fernbleiben von der Arbeit mit ein.
⇢ In Abgrenzung zu Präsentismus
Das Begriffspaar wird synonym verwendet und meint das systematische Erfassen und Bewirtschaften von Abwesenheiten sowie fachgerechtes, spezifisches Intervenieren bei Absenzen (vgl. Bürgler 2019).
Account classes are categories of budget items (accounts) that can contain both expenses and revenue.
Advocacy bedeutet ganz allgemein Anwaltschaft und Interessenvertretung, insbesondere in politischen Zusammenhängen. In der Gesundheitsförderung und Prävention meint Advocacy das aktive Engagement mit und für Individuen, Gemeinschaften und Organisationen im Sinne der Verbesserung von Gesundheit und Wohlbefinden sowie von entsprechenden Rahmenbedingungen (Verhältnissen). (Vgl. Gollner et al. 2018)
Arbeit 4.0 bezeichnet die Veränderungen, welche der digitale Wandel in der Gesellschaft für die Arbeitswelt bringt. Die Arbeitsweise wird digitaler, flexibler und vernetzter; es verändern sich die Arbeitsprozesse, Geschäftsmodelle, Organisationsstrukturen, Berufsbilder und Anforderungen an Berufstätige. (Vgl. Linder 2019, zit. in Peter 2019/2020; DGUV, 2020; Genner et al. 2017)
Die Arbeitssicherheit umfasst einerseits Massnahmen zur Verhütung von Berufsunfällen und Berufskrankheiten (EKAS 2017), andererseits wird damit ein anzustrebender gefahrenfreier Zustand bei der Berufsausübung verstanden (BfGA 2019). ⇢ Die Bereiche Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und betriebliche Gesundheitsförderung überschneiden sich. In Abgrenzung zur Arbeitssicherheit beschäftigt sich der Gesundheitsschutz mit der umfassenden Verhütung von gesundheitlichen Schäden durch die Arbeitstätigkeit. Die Arbeitssicherheit und der Gesundheitsschutz sind im Gegensatz zur betrieblichen Gesundheitsförderung für Betriebe rechtlich bindend; die Arbeitssicherheit ist im Unfallversicherungsgesetz geregelt, der Gesundheitsschutz im Arbeitsgesetz.
To measure and analyze health-related problems in a population.
The systematic assessment of structures, processes and outcomes of an organization or organizational unit, a programme or a project.
Autonomie im Bereich der Gesundheitsförderung bezeichnet die Selbstbestimmung, Selbstständigkeit und Entscheidungsfreiheit in Bezug auf die Gestaltung gesundheitsrelevanter Lebensbedingungen und des gesundheitsrelevanten Lebensstils. (Weber et al. 2016a, 121)
Die Begleitgruppe hat im Unterschied zur Steuergruppe keine Entscheidungskompetenzen, sondern dient dem Projekt oder Programm als beratendes Gremium. Die Begleitgruppe setzt sich zusammen aus Fachpersonen, welche ihre Fachexpertise in das Projekt einbringen.
⇢ in Abgrenzung zur Steuergruppe
Human behaviour and life circumstances are intimately linked and have strong mutual influences. Health promotion aims at enabling individuals, groups and organizations to shape their behaviour and their circumstances in such a way as to be beneficial to their health and quality of life.
Innere (körperliche und psychische) und äussere (soziale und materielle) Einflüsse, die sich negativ auf die Gesundheit auswirken können.
⇢ in Abgrenzung zu Ressourcen
To measure or assess products, services and processes in comparison with the acknowledged leaders in the field in order to learn from the 'best' (quality development).
«Best Practice» steht für eine systematische Vorgehensweise unter Berücksichtigung aktuellen Wissens, relevanter Kontextfaktoren und der Werte und Prinzipien von Public Health und Gesundheitsförderung. (vgl. Broesskamp-Stone und Ackermann 2010a).
⇢ in Abgrenzung zu Good Practice.
Interventionen in Betrieben, durch die gesundheitsrelevante Belastungen gesenkt und Ressourcen vermehrt werden sollen. Die primärpräventiven und gesundheitsförderlichen Effekte werden durch gleichzeitige und aufeinander bezogene Veränderungen der Ergonomie, der Organisation, des Sozialklimas und des individuellen Verhaltens erzielt. (Vgl. Rosenbrock & Hartung 2015)
⇢ Die betriebliche Gesundheitsförderung ist neben der Arbeitssicherheit / dem Gesundheitsschutz und dem Absenzenmanagement / Case Management eine der zentralen Säulen eines umfassenden Gesundheitsmanagements. Die Bereiche betriebliche Gesundheitsförderung, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz überschneiden sich. Während Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz für die Betriebe gesetzlich verpflichtend sind, fallen Massnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung in den freiwilligen Bereich. (Vgl. Blum-Rüegg 2018a)
Das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) ist die systematische Optimierung relevanter Faktoren für die Gesundheit im Betrieb. Das BGM schafft mittels Anpassung von Strukturen und Prozessen im Unternehmen günstige Bedingungen für die Gesundheit der Mitarbeitenden und trägt so zum Erfolg des Unternehmens bei. BGM erfordert die Beteiligung aller Personengruppen im Unternehmen, ist in dessen Management integriert und kommt in seiner Kultur zum Ausdruck. (Blum-Ruegg 2018a, 14)
⇢ Betriebliches Gesundheitsmanagement kombiniert die Elemente Arbeitssicherheit / Gesundheitsschutz, betriebliche Gesundheitsförderung und Absenzenmanagement / Case Management (vgl. Blum-Rüegg 2018a).
Case Management ist ein Handlungskonzept zur strukturierten und koordinierten Gestaltung von Unterstützungs- und Beratungsprozessen im Sozial-, Gesundheits- und Versicherungsbereich. In einem systematisch geführten, kooperativen Prozess werden Menschen in komplexen Problemlagen ressourcen- und lösungsorientiert unterstützt und auf den individuellen Bedarf abgestimmte Dienstleistungen erbracht. (Netzwerk Case Management Schweiz 2014a, 5)
The formal acknowledgement that an organization (-al unit) fulfils the conditions linked to certification. Certification is carried out by an accredited organization.
Complexity implies diversity and multi-dimensionality. In contrast to complicated systems (e.g. technical equipment), complex systems, such as social systems, are not entirely predictable and calculable.
The framework within which a project, for example, takes place and by which it is affected (e.g. political, legal, social / cultural, economic, environmental and institutional factors).
Controlling of processes and activities on the basis of a target-performance analysis.
When a project objective is operationalized, the desired value is a quantitative measure to which one aspires and is associated to an indicator. It is set on the basis of the actual value.
Scientifically documented factors influencing the health of individuals, groups or populations are called Health Determinants. However, the expression "determinants" is ill chosen in this context. While health is influenced by these factors, it is not determined by them in the sense of 'absolute certainty'.
Digitalisierung beinhaltet einerseits das Aufkommen neuer Möglichkeiten der Informations- und Kommunikationstechnologie, andererseits die Nutzung dieser Technologien zur Gestaltung und Optimierung von Prozessen, Produkten und Dienstleistungen (vgl. Seco 2017). Gesundheitsförderung und Prävention sind in unterschiedlicher Form mit der Digitalisierung konfrontiert, so z. B.mit neuen Möglichkeiten der Selbstvermessung und des Selbstmanagements, mit den Auswirkungen der Digitalisierung auf das soziale Leben, mit den Folgen digitaler Entwicklungen in der Arbeitswelt oder im Rahmen des Einsatzes neuer digitaler Lösungen im Bereich der Information und Zusammenarbeit. Der digitale Wandel stellt neue Anforderungen an die Gesundheitskompetenz auf individueller und institutioneller Ebene.
Changes in settings due to interventions. Apart from intended effects, which are described in the objectives, unintentional positive or negative changes (side-effects) are often observed.
Adequacy of a measure in terms of its intended effect.
The relation between a result and the means employed to achieve it.
Reinforcement of the ability of individuals or groups to make decisions and have control over decisions and actions affecting their health, including opportunities to shape their own environments and the conditions which have an impact on health.
Erschöpfung als Kenngrösse im Monitoring Job-Stress-Index BGM ist ein Gefühl von Energieverlust, Überlastung und extremer Müdigkeit. Erschöpfung beinhaltet physische und psychische Komponenten und stellt ein grosses Risiko für die Gesundheit dar. (vgl. Blum-Rüegg 2018a 121)
The systematic collection and analysis of information not routinely available about the different aspects of a project or an intervention and its critical appraisal; taking into account different perspectives and applying adequate (social-) scientific research methods and theories.
The systematic appraisal of an issue from an external point of view (e.g. through professional evaluators).
Umfassendes plausibles Wissen über die Wirksamkeit von Interventionen, das sich ausdrücklich und nachvollziehbar auf die Ergebnisse empirischer wissenschaftlicher Forschung stützt. (vgl. Gollner et al. 2018, 408 sowie Bödeker 2006, 2)
Früherkennung ist eine Form von Diagnose, die bestrebt ist, Symptome von entstehenden Krankheiten, Gesundheitsproblemen oder Entwicklungsdefiziten sowie problematische Verhaltensweisen möglichst früh zu erkennen und entsprechende Interventionen einzuleiten (vgl. BAG & GDK 2016).
As distinct from 'sex' (which is biological), gender usually refers to psychological or socially/culturally constructed characteristics which are then attributed to the different biological sexes. It also refers to the relationship between the two sexes.
Gesundes Führen kennzeichnet einen Führungsstil, der sich an der Gesundheit und am Wohlbefinden der Mitarbeitenden (inkl. Führungspersonen) am Arbeitsplatz orientiert. Gesundes Führen umfasst eine sorgsame Gestaltung von Anforderungen (z. B. Transparenz, angemessene Variabilität und Komplexität, Aufgaben- und Zielklarheit), den Abbau von Stressoren (z. B. quantitative und qualitative Überforderung) und die Stärkung von Ressourcen (z. B. Handlungsspielräume, Partizipation, Anerkennung, Unterstützung, Selbstmanagement). (vgl. Blum-Rüegg 2018a)
Methodik und Instrumentarium zur Abschätzung der potenziellen Auswirkungen von Entscheidungen (z. B.über Gesetze, Strategien oder Programme) auf die Gesundheit der Bevölkerung und Rückführung der dabei gewonnenen Informationen in die Entscheidungsprozesse. (vgl. Kongress von Göteborg 1999, zit. in GFA & Gesundheitsförderung Schweiz 2010).
Gesundheitskompetenz (health literacy) ist die Fähigkeit (Wissen, Können und Motivation) des Einzelnen, im täglichen Leben Entscheidungen zu treffen, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken – zu Hause, am Arbeitsplatz, im Gesundheitssystem und in der Gesellschaft ganz allgemein. Gesundheitskompetenz befähigt Personen zur Selbstbestimmung und zur Übernahme von Gestaltungs- und Entscheidungsfreiheit bezüglich ihrer Gesundheit. Sie ermöglicht, Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen, zu bewerten und in Handeln umzusetzen. (Vgl. Kickbusch 2006; Sørensen et al. 2012 )
Der Gesundheitsschutz umfasst alle Massnahmen zur Gesundheitsvorsorge, um den Eintritt einer Krankheit zu verhindern oder zu verzögern bzw. die Folgen einer Krankheit zu mildern (EKAS 2018).
⇢ Die Bereiche Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und betriebliche Gesundheitsförderung überschneiden sich. In Abgrenzung zur Arbeitssicherheit, welche auf die Verhütung von Berufsunfällen und Berufskrankheiten fokussiert, beschäftigt sich der Gesundheitsschutz mit der umfassenden Verhütung von gesundheitlichen Schäden durch die Arbeitstätigkeit. Die Arbeitssicherheit und der Gesundheitsschutz sind im Gegensatz zur betrieblichen Gesundheitsförderung für Betriebe rechtlich bindend; die Arbeitssicherheit ist im Unfallversicherungsgesetz geregelt, der Gesundheitsschutz im Arbeitsgesetz.
Die Gesundheitsversorgung umfasst alle Massnahmen, die durch Gesundheitseinrichtungen und Gesundheitsfachleute zugunsten von Patientinnen und Patienten erbracht werden.
Als «Good Practice» werden im Allgemeinen Interventionen bezeichnet, die sich in der Praxis mehrfach bewährt haben und von denen man ausgeht, dass sie multipliziert werden können. Werden Interventionen offiziell als «Good Practice» ausgezeichnet, geschieht dies systematisch, anhand ausgewählter Bewertungskriterien. (vgl. den Good-Practice-Ansatz des Kooperationsverbundes gesundheitliche Chancengleichheit (2017))
⇢ in Abgrenzung zu Best Practice
A charter describes the guiding principles of an organization, including mission statement, values and norms. The organization's activities (internal and external) will be guided by this document.
Health is a state of equilibrium between factors conducive to health and those which influence health in a negative way. Health means that people are able to mobilize and use their resources in the best possible way in order to face up to both personal (physical and mental) and external (social and material) demands.
Equity in health means that all people, irrespective of ethnic or socio-economic status, sex or age, have equal opportunity to develop and maintain health through fair and just access to resources for health.
Health promotion is the process of enabling individuals, groups and organizations to maintain and improve the factors for health by changes in lifestyle and environment. Health promotion not only embraces actions directed at strengthening the skills and capabilities of individuals, but also action towards changing social, environmental and economic conditions so as to improve their impact on public and individual health.
Längerfristige Gesamtwirkung einer Vielzahl von Interventionen auf übergeordneter, gesellschaftlicher Ebene. Eine einzelne Intervention liefert einen begrenzten und in der Regel nicht exakt bestimmbaren Beitrag zu dieser Gesamtwirkung.
⇢ In Abgrenzung zum Output und zum Outcome.
Implementation of measures in settings with regular, critical reflection of the concept, resulting in continuous development and improvement of the project.
An indicator is a dimension that can be measured, observed and analyzed by empirical methods. Indicators serve as surrogate measures when assessing (usually complex) phenomena that cannot be directly quantified or evaluated.
The maintenance and enlargement of the total existing knowledge base in an organization.
Entwickeln und Umsetzen von neuen Lösungen für gesundheitliche Herausforderungen und Probleme. Dazu gehören z.B. die Bearbeitung neuer Themen, die Entwicklung und der Einsatz von neuen Methoden und Instrumenten (z. B. digitale Anwendungen), die Ansprache von neuen Zielgruppen oder das Schliessen von Lücken in bestehenden Angeboten.
Finanzielle, personelle und materielle Ressourcen, die für eine Intervention eingesetzt werden (Kurz & Kubek 2018, 136).
⇢ vgl. auch Ressourcen