Das subjektive Gesundheitsverständnis und der Umgang mit Krankheiten, Sport, Drogen, Sexualität, Ernährung etc. ist massgeblich beeinflusst durch die Kultur einer Gruppe. Folgende Kriterien können für eine Gruppe bestimmend sein:
- Alter
- Geschlecht
- Schichtzugehörigkeit
- Region
- sexuelle Orientierung
- Ethnie
- politische Gesinnung
- religiöse Grundeinstellung
Jedes Projekt muss sich deshalb mit den spezifischen kulturellen Codes, Lebens- und Verhaltensweisen beschäftigen. Dabei sollten auch weniger auffällige Unterschiede (beispielsweise Region) genügend beachtet werden. Ein Blick über die Grenze oder auf verschiedene Kulturgruppen hilft, die unterschiedlichen gesellschaftlichen Normen und Werte sichtbarer werden zu lassen.
- Die eigenen Norm- und Wertvorstellungen werden als allgemein gültig angenommen.
- Subtile kulturelle Eigenheiten von gesellschaftlichen Teil- oder Subgruppen können nur durch intensive Beschäftigung und im direkten Kontakt mit diesen wahrgenommen werden, was viel Zeit in Anspruch nimmt und nicht immer nur als angenehm empfunden wird.
Wenn Sie die spezifischen kulturellen Codes berücksichtigen:
- fühlt sich die Zielgruppe angeprochen
- kommen die Botschaften eher an
- erreichen Sie auch weniger gut ansprechbare Menschen
- beschäftigen Sie sich intensiv mit der Lebensweise der Zielgruppe, ihren Bedürfnissen, Vorstellungen, Normen und Werte
- kontaktieren Sie so früh wie möglich Leute aus der Zielgruppe, damit Sie deren Gesundheitsverständnis und kulturellen Eigenheiten kennenlernen
- wenn Migrant/-innen zur Zielgruppe gehören, erwägen Sie, zusätzlich Kulturübersetzer/-innen mit einzubeziehen
- Die kulturellen und sozialen Rahmenbedingungen des Projekts sind klar
- Die Hindernisse, die überwunden werden müssen, um die Zielgruppe zu erreichen, sind bekannt
- Der Stellenwert, welcher das Gesundheitsthema bei der Zielgruppe hat, ist bekannt
- Das Gesundheitsverständnis der Zielgruppe ist reflektiert worden